aha plus – Anerkennung für engagierte Jugendliche 

aha plus ist ein Anerkennungssystem für Jugendliche, die sich freiwillig engagieren. Zukünftig können 12- bis 24- Jährige mit Wohnsitz in Vorarlberg, die sich über die normale Mitgliedschaft hinaus in einem Verein, einer Organisation, Initiative oder der Gemeinde einbringen, mit aha plus Punkte für ihr Engagement sammeln und diese gegen eine wertvolle Anerkennung einlösen. 

Freiwilligentätigkeit ist eine zentrale Säule für die hohe Lebensqualität im Land Vorarlberg. aha plus will freiwilliges Engagement – besonders von jungen Menschen – noch attraktiver machen. Denn wer sich bereits in jungen Jahren engagiert, integriert sich in die Gemeinschaft, identifiziert sich mit der Region und gestaltet diese maßgeblich mit.  

Wie ist aha plus entstanden?
Im Januar 2015 wurde die Studie „Bürgerschaftliches Engagement und Sozialkapital in Vorarlberg 2014“1 präsentiert. Sie weist u.a. darauf hin, dass sich die Anteile des privaten und über Institutionen organisierten freiwilligen Engagements verschoben haben. So ist der Anteil von Personen, die sich in einem organisierten Rahmen (z. B. in einem Verein) engagieren von 43,7 % auf 32,4 % gesunken, der Anteil an Personen, die sich privat engagieren jedoch von 9,8 % auf 15,9 % gestiegen. Diese Tendenz hat natürlich Auswirkungen auf das Vereinswesen. Weiters sehen die StudienautorInnen bei der Altersgruppe der 15- bis 29-Jährigen das höchste Engagementpotential. Die Frage ist, wie dieses Potential aktiviert werden kann. 

Gleichzeitig prägen Erfahrungen, die als junger Mensch gemacht werden fürs Leben. Wenn sich also Menschen bereits in jungen Jahren engagieren, werden sie dies auch mit hoher Wahrscheinlichkeit im Erwachsenenleben tun. Somit liegt es nahe, speziell junge Menschen für ehrenamtliche Tätigkeit zu gewinnen. 

Wie kann freiwilliges Engagement bei Jugendlichen funktionieren?
Auf der Suche nach Beispielen, wie Freiwilligentätigkeit bei Jugendlichen Anklang finden kann, fiel die Aufmerksamkeit auf das Projekt Bre!ak. Das Jugendsozialprojekt wurde bereits 2004 in Bregenz initiiert. Jugendliche können sich dabei in städtischen Institutionen wie Sozialzentren, Kindergärten, Büchereien etc. engagieren, dafür Punkte sammeln und diese gegen Gutscheine in der Stadt einlösen.

Etwa zur gleichen Zeit erfuhr das aha-Team durch Kooperationen auf europäischer Ebene von einem Reward System in Schottland, das von Young Scot bereits erfolgreich betrieben und zur Gänze onlinebasiert ist.  

All diese Faktoren und Ideen mündeten in einen Auftrag des Büros für Zukunftsfragen in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich IVa Jugend & Familie beim Amt der Vorarlberger Landesregierung an das aha, ein onlinebasiertes Anerkennungssystem für Jugendliche in Vorarlberg zu entwickeln und zu etablieren. 

Was bietet aha plus?
Wie funktioniert nun dieses Anerkennungssystem und welchen Nutzen hat es für Jugendliche, Vereine, Organisationen, Gemeinden und SponsorInnen?

Jugendliche, die sich freiwillig engagieren machen ihr Engagement sichtbar und erhalten dafür Punkte – sogenannte points. Die gesammelten points können sie gegen unbezahlbare Erlebnisse (z. B. Training mit Sportprofis) oder sinnvolle Produkte (z. B. Veranstaltungstickets) eintauschen. 

Vereine, Organisationen, Gemeinden machen durch aha plus ihre wertvolle Jugendarbeit noch besser sichtbar und Freiwilligentätigkeit bei Jugendlichen attraktiv. Indem sie ihre Tätigkeiten – sogenannte quests – auf aha plus online stellen, erreichen sie mehr und „neue“ Jugendliche. Und: Engagierte Jugendliche halten Vereine und Organisationen lebendig! 

SponsorInnen eröffnen Jugendlichen Chancen, indem sie sogenannte rewards zur Verfügung stellen. Das kann ein Jobshadowing in einem Unternehmen sein, ein Treffen mit einer interessanten Persönlichkeit oder ein sinnvolles Produkt wie z. B. Veranstaltungstickets. Dadurch steigern SponsorInnen ihre Bekanntheit und pflegen die Beziehung zu jungen Menschen. 

Beteiligung möglichst vieler AkteurInnen
aha plus wird seit Jänner 2016 in einem intensiven Beteiligungsprozess entwickelt und konzipiert. Fast 40 Organisationen – Vereine, Institutionen, Gemeinden, Unternehmen – sowie Jugendliche aus ganz Vorarlberg sind in dieses partizipativ angelegte Projekt involviert. Besonderen Dank gilt dabei Bre!ak Bregenz, SC Graf Dornbirn Hatlerdorf, der Pfadfindergruppe Hard, Offenen Jugendarbeit Lustenau und Harmoniemusik Bartholomäberg, die als heterogenes Kernteam in zahlreichen Workshops wesentliche Merkmale von aha plus erarbeitet und das Anerkennungssystem gestaltet haben.
 

Nachvollziehbare Entscheidungen sorgen für Akzeptanz
Dem Projetteam unter der Federführung von Nicole Manser und Dietmar Übelher war es wichtig, nachvollziehbare Entscheidungen, die von möglichst vielen getragen werden, zu erlangen und ein System zu entwickeln, das in der Praxis funktioniert und angenommen wird. So wurden im Projektverlauf insgesamt 16 Treffen organisiert, bei denen gemeinsam mit Jugendlichen und Organisationen Funktionalitäten, Design, Abläufe usw. diskutiert wurden. Flankiert wurden diese Treffen von Feedbackschleifen, um weitere Rückmeldungen zukünftiger NutzerInnen von aha plus einzuholen. Natürlich mussten auch manche Kompromisse geschlossen werden, die durch den partizipativen und transparenten Projektansatz jedoch meist auf Verständnis gestoßen sind. 

Funktionalität
aha plus ist als Desktop- und Mobile-Version sowie als App kostenlos verfügbar. Um das Online-Tool nützen zu können, muss man sich registrieren. Für Jugendliche ist die aha card (www.aha.or.at/card ) die Eintrittskarte zu aha plus. Vereine und Organisationen registrieren sich unter www.aha.or.at/plus und haben danach die Möglichkeit, ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten einzupflegen und bequem zu verwalten. Um den NutzerInnen die Funktionen und Möglichkeiten von aha plus näher zu bringen, sind Workshops in allen Regionen Vorarlbergs geplant. (siehe Factbox!) 

Ausbaustufe – Lebenslauf
aha plus bietet neben der Basisversion, die bereits jetzt verwendbar ist, zahlreiche Möglichkeiten zur Erweiterung. Für 2018 ist der weitere Ausbau des Engagement-Lebenslaufs geplant. Die Erfahrungen, die ein junger Mensch bei der Ausübung seiner ehrenamtlichen Tätigkeit sammelt, werden in einer übersichtlichen Grafik dargestellt. Dieser Nachweis über Freiwilligenarbeit, Interessen und Kompetenzen kann beispielsweise Bewerbungen beigefügt werden. 

 

Lernen Sie aha plus kennen!

aha plus ist ein Online-Tool und einfach anwendbar. Um aha plus kennen zu lernen finden kostenlose Einführungsworkshops für Vereine und Organisationen statt. Infos, Anmeldung und weitere Termine: www.aha.or.at/plus
 

Kontakt:
aha plus
Mag.a (FH) Barbara Österle
Poststraße 1, 6850 Dornbirn
Tel. 05572/52212
barbara.oesterle@aha.or.at
www.aha.or.at