Die Weltgymnaestrada war auch ein Volunteer-Event!

Die 16. Weltgymnaestrada 2019 im Vorarlberger Rheintal ist Geschichte. Mehr als 18.000 TeilnehmerInnen aus 63 Ländern, über 1500 TurnsportlerInnen aus Vorarlberg und Tausende begeisterte ZuschauerInnen verbreiteten in unserem Land eine Woche lang ein einzigartiges, farbenfrohes Sommerfeeling. Von allen Seiten gab es höchstes Lob für die perfekte Organisation und die Vorarlberger Gastfreundschaft. Der Erfolg der Veranstaltung ruhte auf drei Hauptpfeilern: zum einen der Initiator, Motor und Motivator Erwin Reis mit seinem OK-Team, dann das Netzwerk kleiner aktiver und innovativer Strukturen auf Vereins-, Gemeinde- und Wirtschaftsebene in unserem Land, und schließlich an die 9000 freiwillige HelferInnen, sogenannte Volunteers. Rund 20 Prozent davon waren Jugendliche unter 20 Jahren.

Es waren zum einen „zwangsverpflichtete“ SchülerInnen der HTL-Rankweil und des Sportgymnasiums Dornbirn, zum anderen viele Jugendliche, die in Turn- und Sportvereinen eingebunden sind bzw. von diesen Vereinen zum Mitmachen motiviert wurden. Sie halfen beim Aufbau der Bühnen, bei der Essensausgabe,  beim Tischeabräumen und Abwaschen, sie wirkten an den Info-Ständen, waren als Ordner im Einsatz, fungierten als Schülerredakteurinnen; in den Nationendörfern halfen sie beim Herrichten und der Ausgabe der Frühstücke an die Gastnationen, in den Gemeinden mit Außenbühnen  waren viele von ihnen ebenfalls im Einsatz.

Als Motivation nannten die allermeisten Jugendlichen ihre Freude darüber, dass ein derart interessanter Event bei uns in Vorarlberg stattfindet und dass sie Teil dieser einzigartigen Veranstaltung sein wollten. Auch die Begegnung mit den vielen Menschen aus unterschiedlichsten Kulturen gaben sie als Motiv an. Die Tatsache, dass bei der Weltgymnaestrada tolle bis spektakuläre Leistungen erbracht werden, es aber keine Platzierungen, also keine SiegerInnen und keine VerliererInnen, gibt, beeindruckte und motivierte.

Die Rückmeldungen über diese vielen Jugendlichen waren sehr positiv: Dort, wo sie wirkten, wurden sie als engagiert, freundlich und weltoffen wahrgenommen.

Diese Veranstaltung zeichnete insgesamt ein überaus sympathisches Bild von uns VorarlbergerInnen und auch von unserer Jugend, die zudem bei den Partys im Messeareal und auf den Außenbühnen zeigte, dass sie ausgelassen feiern kann und dass sie kontaktfreudig und aufgeschlossen ist.

Es sind sehr viele Klischees über DIE Jugend im Umlauf, sehr oft ziemlich negative, und vermutlich stimmen auch einige von ihnen, obwohl diese Urteile meistens von Erwachsenen gefällt werden, die zum einen die Vorstellung haben, dass die Jugend dieselben Weg gehen sollte wie sie, zum anderen für eine Lebens-Realität verantwortlich sind, die die Jugendlichen mit oft schwierigen Rahmenbedingungen und ganz anderen Herausforderungen konfrontiert, als dies noch vor zwei-drei Jahrzehnten der Fall war.

Auf jeden Fall ist es immer schön, wenn junge Menschen einen Sinn im Leben finden, und ganz besonders schön ist es, wenn sie diesen Sinn auch hin und wieder darin sehen, anderen zu helfen oder mit anderen zusammen etwas für andere umzusetzen. Hier setzt auch das aha – Jugendinformationszentrum Vorarlberg wichtige Impulse – allen voran mit dem Anerkennungssystem aha plus.